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"Jinta Jungu"
Jinta Jungu ist aus der Walpiri Sprache entnommen und kann hier frei übersetzt
bedeuten:- Gemeinsam als Einheit oder eines als Ganzes.
Die Aussage, die „Jinta Jungu“ beinhaltet und die damit verbundene ganzheitliche
Betrachtung unserer Welt ist Ursprung einer langen Reise der Begeisterung die
ich – Brit Susann Hanstein – vor über 10 Jahren angetreten habe und die heute
Schwerpunkt meiner Tätigkeit und der meines australischen Partners Herrn Ivan P.
McQuilkin ist.
Wir möchten Ihnen die Faszination, die uns seit einem mehrjährigen Aufenthalt in
Australien für die Kunst und Kultur des Landes nicht mehr loslässt, nahe
bringen.
Die Begegnungen und Erfahrungen mit den Menschen, deren Kultur und Lebensweise
haben uns berührt und unwiderruflich verändert. Begeistert von der positiven,
vor Lebensfreude strotzenden, farbenprächtigen, kraftvollen und energiegeladenen
Kunst der Australier, dieser unglaublichen Spiritualität und der tiefen
Verknüpfung mit der Schöpfungsgeschichte und den Elementen, die durch die
Gemälde der Aborigines ausgestrahlt werden, gründete Brit Susann Hanstein 1995
in Melbourne Brit's Art & Promotion. Seit 1998 ist Herr Ivan P. McQuilkin
Executive Director in Melbourne, Australien, für Brit’s Art & Promotion. In der
Galerie auf dem Weingut Yarrambat Estate von Herrn McQuilkin werden Werke von
den von uns repräsentierten Künstlern vorgestellt.
Die Zielsetzung des Unternehmens war und ist es, eine Alternative neben dem
bestehenden Galeriensystem für Kunstschaffende und Kunstfördernde zu bieten.
Wir möchten die Künstler unterstützen und beschreiten deshalb neue ungewöhnliche
Wege, um ihnen vermehrte Ausstellungsmöglichkeiten zu eröffnen und natürlich
auch, um den Verkauf ihrer Werke zu fördern. Ein Großteil der Künstler muss mit
einer Vielzahl von Restriktionen leben, die die Möglichkeit eigene Werke zu
präsentieren und zu verkaufen deutlich einschränken. Künstler/innen können sich
kreativ entfalten - wie jeder andere Mensch natürlich auch - wenn sie sich nicht
täglich um ihren Unterhalt sorgen müssen.
Genau hier möchte unser Unternehmen ansetzen: Wir schaffen neue Märkte,
entwickeln neue Strategien für Ausstellungen und beabsichtigen den Künstlern zu
vermehrter Anerkennung zu verhelfen.
Darüber hinaus sehen wir unsere Aufgabe darin, einen Impuls im Austausch der
Kulturen zu setzen, insbesondere natürlich die australische Kunst ,Musik und
Tanz hier in Europa bekannter zu machen, aber auch europäischen Künstlern zu
einem Entree in Australien zu verhelfen. Nach unserer Rückkehr aus Australien
erweiterte Brit Susann Hanstein das Unternehmen durch die Gründung von Brit's
Art & Promotion 1999 in Nordrhein-Westfalen.
Wir hoffen, dass durch unsere Arbeit ein Teil unserer Begeisterung für
Aboriginal Art auch auf Sie überspringt!
Es ist Brit's Art & Promotion eine große Ehre und Freude eine Auswahl der von
uns vertretenen Künstler auf unserer Webseite vorstellen zu können. Wir laden
Sie herzlich zu einem virtuellen Spaziergang ein. Sie können sich jedoch auch
nach Terminabsprache Arbeiten im Original in unserem Ausstellungsraum in
Übach-Palenberg ansehen.
Einführung in die Kunst und Kultur der Aborigines
Die Kunst und Kultur der Aborigines reicht ca. 45.000 Jahre zurück und ist wohl
eine der ältesten, wenn nicht die älteste Kultur der Welt.
Woher die ersten Bewohner Australiens kamen, ist bis heute nicht belegbar, man
vermutet heute, daß sie von Asien aus nach Australien gelangten.
Forschungsanalysen konnten jedoch weder über das Blut noch die Sprache
Verbindungen oder Übereinstimmungen mit Menschen aus anderen Regionen der ganzen
Welt finden. Auf jeden Fall konnte sich die Gesellschaft der Aborigines ohne
jegliche äußere Einflußnahme entwickeln.
Die ersten Bewohner des Kontinents kamen aus dem Norden und verbreiteten sich
dann über das ganze Land bis hin zum heutigen Tasmanien. Durch den geringen
Kontakt zur Außenwelt konnten sich unendlich viele kulturelle Erscheinungsformen
entwickeln, sei es in der Sprache ( so hat es z.B. über 200 gesprochene
Sprachen gegeben) in den sozialen Strukturen, Gesetzen der unterschiedlichen
Clans, Zeremonien und Religionen. Diese Vielfältigkeit finden wir heute auch
wieder in den künstlerischen Aktivitäten, den unterschiedlichen Arbeitsweisen
und ihren Ausdrucksformen.
Aber all diese unterschiedlichen Gruppen verband und verbindet noch heute die
Dreamtime und der Glaube an die Gesetze der Traumzeit, die durch die
übermenschliche Intelligenz, dem Schöpfer Baiame, und anderen schöpferischen
Ahnenwesen, wie z. B. der Regenbogenschlange, den Wagilag-Schwestern, der
Tingari, den Wandjina's und den Mimis festgelegt wurden. Der Name des
Schöpfers variiert in den unterschiedlichen Regionen von Bunjil, Join, Nurunderi
u.s.w., aber ohne Ausnahme war es wohl diese erste Intelligenz, die den
Aborigines die sozialen und religiösen Gesetze gab und die Initiationsriten
festlegte.
Die Kunst spielt im Leben der Aborigines eine zentrale Rolle und wurde bzw. wird
oft auch als eine Form zur Überlieferung von Geschichten genutzt. In der Kunst
der Aborigines finden wir die Geschichten der Dreamtime in weiten Spektren,
angefangen bei den langlebigen Felsmalereien und Felsritz-zeichnungen, den
Sandmosaiken, den Körperbemalungen und in der Rindenmalerei.
Den Künstlern ist es ein Anliegen, die Kultur der Aborigines auch über ihre
zeitgenössischen Gemälde nicht nur in Australien, sondern in der ganzen Welt
vorzustellen. So wird uns allen bewußt werden, wie stark diese Kultur trotz
aller Verfolgung und Unterdrückung lebendig und wichtig geblieben ist und
wieviel sie uns zu geben vermag.
Die Vielfalt der Kunst können wir visuell in den unterschiedlichen Arbeitsweisen
und Stilen wiederfinden, die heute in Klassifizierungen anhand der
unter-schiedlichen Regionen benannt wird, wie z.B. Balgo-Art, Desert Art, Utopia
Art, Arnhemland Art usw.
Durch die Einführung neuer Techniken und Materialien wie Leinwand und
Acrylfarben sind völlig neue Gestaltungsweisen entstanden, die die bestehenden
oft eher ergänzen als ersetzen. Einige der Künstler haben zu einem sehr freien
Stil und einer losgelösten Form der Darstellung gefunden.
Jedem Gemälde liegt eine Kombination von Tradition und Innovation zugrunde. Die
Symbolik ist sehr komplex und für einen Nicht-Inititierten manchmal schwer
zugänglich. Wenn man diese zeitgenössischen Gemälde jedoch betrachtet, wird man
tief berührt von der unglaublichen Dynamik, der Spiritualität und dem Einsatz
der Farben und dem unnachahmbaren Spiel von Farbnuancen.
Angesichts allein der Komplexität der Gesetze und Rituale, die vor dem Entstehen
eines jeden Gemäldes liegen, ist es wohl äußerst vermessen, arrogant oder
vielleicht gar rassistisch, diese Gemälde als primitiv zu bezeichnen, wie in der
Vergangenheit geschehen und auch heute leider noch manchmal geäußert wird.
Merkwürdigerweise wird das Wissen der Aborigines z. B. in puncto Heilpflanzen
heute kommerziell genutzt, wie auch viele andere Erkenntnisse.
So primitiv kann die Weisheit, Geschichte und das, was uns diese Kultur
anzubieten hat, also doch nicht sein!
Wenn wir diesen Gemälden mit Offenheit und all unseren Sinnen entgegen treten,
so wird der Begriff von naiver Stammeskunst sicherlich überholt sein.
Es ist uns ein besonderes Anliegen und eine Freude diese Vielfältigkeit der
Kunst und Kultur der Aborigines der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Wir möchten mit einem Zitat von Paddy Fordham Wainburranga schließen:
"Wir alle - ob weiß, ob schwarz - leben unter einem Himmel, einer Sonne,
einem Mond und den Sternen und es ist Zeit, dass wir alle einander zuhören und
gleichberechtigt nebeneinander mit Respekt lernen zu leben!" Text: Brit Susann Hanstein
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