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Ursula Brunbauer wurde 1949 in Mönchengladbach-Rheydt geboren, studierte
Kunst für Lehramt in Köln und beschäftigte sich seit dem intensiv mit
Schwarz-Weiß-Fotografie und Fotografik. Seit 1993 hat auch die Farbfotografie Einzug in ihr künstlerisches Schaffen
genommen.
Derzeit beschäftigt sie sich mit den Edeldruck-Techniken Gummidruck,
Platindruck , Salzprint, Cyanotypie.
Weiterhin sind ihr auch digitale Techniken wie Bildbearbeitung, Scanarbeiten,
Layouterstellung, Powerpoint- Präsentationen nicht fremd.
Beeindruckend sind ihre Spiegelungen, die Suche nach dem Motiv hinter dem
Offensichtlichen, die Bildaussage geboren aus der Reflektion von Oberflächen.
Dabei sind das keine zufälligen Resultate, durch intensives routiniertes
"Sehen" erfasst sie sekundenschnell das "Bild im Bild",
erstaunlicherweise immer farbharmonisch und mit korrektem Bildaufbau, fast wie
gemalt. Oft sind es Wasserspiegelungen, die eine neue Sichtweise auf die
Umgebung offenbaren, aber auch die städtische Landschaft mit ihren vielfältigen
Oberflächen wie Schaufenster, Architekturfragmente oder Chromteile von
Kraftfahrzeugen.
Auch bei ihren Schattenbildern zeigt sich Ihre Auseinandersetzung mit
der Aussage "dahinter", sie versucht nicht das Naheliegende
darzustellen, ihre Arbeiten zeigen gar nicht das eigentliche Motiv, sondern den
geworfenen Schatten, meist von Personen oder Personengruppen.
Oft perspektivisch stark verzerrt geben sie einen Blick frei, der dem
Dargestellten viel näher kommt, viel intimer ist, als die Wiedergabe des
Originals das könnte.
Text: Michael Kempe
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