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Heinz Martin Kuss ist Naturwissenschaftler.
Das analytische Denken bestimmt seinen Arbeits- und Forschungsalltag.
Doch er hat auch noch eine andere Seite, das Denken in künstlerischen
Dimensionen, die Beschäftigung mit unvorhersagbaren Strukturen.
Diese äußert sich in seinen fotografischen Arbeiten, mit denen er den Betrachter
immer wieder verblüfft.
Bewusst selektiert er Ausschnitte aus der Wirklichkeit, meist stark
vergrößert, ohne in den mikroskopischen Bereich zu dringen, für jeden wäre das
Motiv auch mit bloßem Auge noch sichtbar und nachvollziehbar. - Der
Ausschnitt sozusagen als künstlerische Aussage.
Oft sind es konvex oder konkav gebogene Glasobjekte, denen er seine
fotografische Aufmerksamkeit schenkt, die Fließstrukturen geschmolzenen Glases
mit der Kamera festgehalten, ergeben in der Zweidimensionalität des Fotos ganz
neue Aspekte.
Dabei überlässt er beim Bildaufbau nichts dem Zufall, mit seinem Gefühl für
Proportionen und Farbwirkungen erschafft er regelrechte "Fotografische Abstrakte
Gemälde". Text: Michael Kempe
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