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Holz lebt weiter in äußerlich veränderter Form. Der archaische Werkstoff weckt in mir schöpferische Ideen, die ich gestalterisch verwirkliche. Aus geschlagenem, alten Holz - aus Baumstämmen oder Holzbalken - skulptiere ich figürlich reduzierte oder abstrakte Objekte.
Das organische Material bleibt "lebendig" und reagiert auf die Umweltverhältnisse - es "arbeitet" und verändert sich
Der Reiz, Holz als Ausdrucksträger einzusetzen, besteht für mich darin,
aus dem kompakten Holzstück Schritt für Schritt, Schlag für Schlag eine
Skulptur herauswachsen zu lassen. Dabei greife ich den Schwung des
Wuchses sowie die Linienführung aus den Jahresringen, den Wülsten und
den Verwachsungen auf.
In der Regel sind die Skulpturen glatt geschliffen, je nach Aussageziel
verbleibt die Oberfläche sägerauh oder zeigt Bearbeitungsspuren. Durch
den Einsatz von Farblasur kann das Ausdruckspotential verstärkt werden.
Ein reizvolles Gestaltungselement ist das Verkohlen der Oberfläche.Die
Veränderung durch Verkohlung - Übergang vom organischen in den
konservierenden mineralischen Zustand - hat symbolische und
künstlerisch-ästhetische Aussagekraft
Text: Christoph Ohmes
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