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++ Der Plural von „Venus“ - Thomas Jentgens und seine Venus-Plastiken ++

 

 
Thomas Jentgens, Bildhauer und Maler aus Erkelenz, holt den Mythos der römischen Göttin der Liebe aus seinem ursprünglichen inhaltlichen Umfeld heraus, stellt sie, als autonomen Torso und Multiple, gänzlich unbekleidet, dafür expressiv in ihrer Farb-gebung, in die Gegenwart. Und das noch in pluraler Form.
Da stehen sie nun im Skulpturenpark des Künstlers, die „Venen“ oder „Venüsse“, der wahre Plural ist „Veneres“, und zeigen sich dem kritischen Auge des Publikums.
“Veneres“, ein Plural für ein Wesen, das eigentlich gar keinen Plural kennt. Beim ersten Betrachten der hier besprochenen Plastiken fällt die Gespaltenheit auf; einmal eine Ge-spaltenheit zwischen den zwei abgebildeten Figuren, durch ihr unterschiedliches farbliches Erscheinungsbild - blau - die kühle Karriere-frau und - rot - die Sinnlich-Erotische; zum anderen der visuell und haptisch erfahrbare, irritierende Spalt, der den ästhetischen Frau-enkörper von den Brüsten bis zur Scham scheinbar zerteilen will. Dieser, so Jentgens, symbolisiert die innere Gespaltenheit der modernen Frau.
Hier wird der Künstler, der in seinen „Veneres“ exzellent die Ästhetik antiker Skulpturen dar-stellt, hochaktuell und greift gesellschaftliche Themen auf, - hier die im Alltag und in den Medien so kontrovers diskutierte Rolle der Frau. Dabei scheint der Spalt eher zu öffnen als zu zerstören, er deutet nur an, ist Irritation, folgt den Rundungen und Schwing-ungen des weiblichen Körpers, ist präsent und wiederum Teil des Volumens. So zeigen seine formal harmonischen „Veneres“ die innere Zerrissenheit des anderen Geschlechts, die Frau, die in der heutigen Zeit „ihren Mann stehen muss“: im Beruf, als Mutter, als Partner, natürlich aus der allein schon geschlechts-bedingten subjektiven Sicht des Künstlers

Text: Michael Kempe/Lumieres Heft Nr. 4



Kontakt:

Thomas Jentgens
Am Lerchenpfad
41812 Erkelenz
Tel.: 02435-3533
Email: 
Webseite: www.jentgens.info

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