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Es lohnt, sich von unserer rasanten Alltagswahrnehmung zu trennen, um den
Plastiken von Wil Albertz näher zu kommen.
Die für den flüchtigen Betrachter scheinbar doch so gleichartigen Objekte
werden mehr und mehr in ihren besonderen Qualitäten sicht- und erfahrbar, in
ihren unterschiedlichen Richtungen, ihrer lagernden oder aufstrebenden, in ihrer
drängenden oder ruhenden Eigenart, in ihren Besonderheiten von Oberfläche,
Farbe und innerer Spannung.
Und doch gibt es keine eindeutige Schauseite, keinen kompakten Körper, keinen
massigen Block Materie, sondern einen aus vielfach variierten Strukturen
entfalteten Raum - Körper mit einem Wechselspiel zwischen Großform und
Durchblick, Dichte und Transparenz.
Gegenständliche Assoziationen sind dabei keineswegs ausgeschlossen, aber
dennoch nicht einziges Ziel. "EIN-" deutig wollen diese Werke nicht
sein. Sie bleiben offen für persönliche Sichtweisen und Assoziationsfelder,
aber sie wollen genau besehen werden und gewinnen dabei mehr und mehr an
Individualität. So sind auch die Titel Anstösse, Angebote, Anregungen - nie
jedoch erschöpfende Auskunft über das, was die Werke selbst uns mitzuteilen
haben.
Dr. Knut Soiné, Bremen Text: Vom Künstler geliefert
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