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++ "Ich spiele einfach mit Farben und Formen" - Alfred Schroeders stellt in der Stadtbücherei Heinsberg aus ++

Alfred Schröders im Gespräch



von links.: A. Schroeders, M. Kempe, G. Sonntag

Selbstbildnis

 
Am 30.11.2009 fand die Eröffnung zur Ausstellung von Gemälden und Objekten des Künstlers Alfred Schroeders in der Stadtbücherei Heinsberg statt.
Die obere Etage des Bibliotheksgebäudes ist nun wieder Kulisse für die Arbeiten eines Kunstschaffenden aus dem Kreisgebiet.
Nach einigen einführenden Worten des Leiters der Einrichtung Gerd Sonntag, hielt Michael Kempe die Eröffnungsrede mit folgenden Worten:


Das Auge sucht Halt, der Verstand Vergleichbares, Bekanntes.
Wer den Flusslauf sucht, Weidenbäume, Pappelreihen, Schilfdickicht erkennen möchte, wird das vergebens tun;
Häuserschluchten könnten es sein, viele Fenster scheinen davon zu zeugen, leblos, unbewohnt.
Formal sind es einfach Flächen, Linien, Striche; hier düster in schmutzigem Grüngrau, dort fröhlich plakativ bunt.
Gemeint sind seine "Ruhrpressionen", mit denen es Alfred Schroeders dem Betrachter nicht leicht macht, wenn er dazu auch noch sagt:
"Das Ausgangsmotiv spielt meist keine Rolle mehr für mich, was die Bilder darstellen ist mir völlig egal".
Formalistisch entzieht er seinen Bildern einfach die Intention, reduziert auf die Grafik, nimmt Perspektive weg und macht dann stimmig, das heißt für ihn, fügt Strukturen ein nach rein geometrischen Gesichtspunkten und entzieht damit jede Interpretationsmöglichkeit.
Oder er macht den Weg frei, frei für Assoziation, eigene Gedankenwelten haben Raum und Halt.
Er schreibt vor allen Dingen nicht vor, möchte schon gar nicht die Welt verbessern, wie er sagt, und weist einen philosophischen Überbau weit von sich.
"Ruhrimpressionen" nennt er sie trotzdem, diese Serie, führt schelmisch damit in die Irre, gab es doch nur eine Ausgangsskizze, vor Ort gezeichnet, lediglich ein paar Striche, zuhause "stimmig" gemacht, und somit alles was Ruhr ist, genommen.
Dann wieder ein völlig anderer Ansatz; Die Badende von Valpincon, den französischen Meister akribisch kopiert, jeden Faltenwurf exakt nachempfunden, unterwirft er sich hier völlig dem Original.
Oder seine „Alten Leute“, die er realistisch genau charakterisiert, er hebt das typische hervor, ohne übertrieben zu karikieren.
Alfred Schroeders genieß die Freiheit des Autodidakten, zwanglos probiert er sich aus, macht sich die unterschiedlichsten Techniken zu eigen, ohne sich erklären zu müssen, darf sich stilistisch zwischen Klassizismus und Abstrakter Malerei zwischen Fotorealismus und Informell bewegen.
Eine Retrospektive ist diese Ausstellung, eine Rückschau auf das Künstlerische Schaffen vieler Jahre.
Vielleicht tritt ja gerade dadurch seine stilistische Untreue zu Tage, sein Suchen nach der für ihn passenden Ausdrucksform.
Davon mögen auch seine Objekte zeugen, wie der Brotkasten mit dem Titel „Ultima Ratio für einen Künstler aus dem Bereich Brotlose Kunst“, .wo er altes Brot in einem Holzkasten hinter Glas verbannt, und dem armen Künstler mit dem Nothammer den letzten Ausweg weist, oder er verblüfft mit seinem Zimmerrasen, einem Holzklotz, der einen Pelz aus grün gefärbten Zahnstochern trägt.
Aktuell wendet er sich wieder vermehrt der figürlichen Malerei zu, besonders vom Foto, die sein Selbstportrait und die Bilder von seinem Sohn, einmal in der Klicke und als Gittarist, zeigen.
„Die Technik ist für mich nur Mittel zum Zweck“ sagt Alfred Schröders auch dem noch leidenschaftslos, der ihm dort vielleicht die Intention unterstellen möchte, aus der heraus er seine Kunst betreibt.
„Ich spiele einfach mit Farben und Formen.“


Die Ausstellung dauert noch bis zum 15.01.2010

Text: Michael Kempe



Kontakt:

Alfred Schroeders
Waldfeuchter Straße 235
52525 Heinsberg
Tel.: 02452-157553
Email: 
Webseite: 

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