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Am Donnerstag, dem 14. September 2006 lud der Autor zur Lesung ins Foyer des NUON- Gebäudes in Heinsberg Oberbruch, um uns mit einer außergewöhnlichen
Performance zu überraschen.
Er hätte keine bessere Stimme finden können, der Schriftsteller Willi van Hengel,
als die von Roswitha Graß der Leiterin des Geilenkirchener Kellertheater, für
die namenlose Heldin seines Romans "Lucile".
Mit viel Einfühlungsvermögen und Sensibilität fand sie sich in die Rolle ein,
schon nach den ersten Sätzen war der Zuhörer in den Bann gezogen, ja geradezu in
die Geschichte hineingezogen.
Ein Roman, oder ein unendliches Gedicht?
Van Hengel ließ das in seinem mitten in die Lesung eingeschobenen kurzweiligen
und packenden philosophischen Vortrag völlig offen und überließ die Entscheidung
dem zahlreich erschienenen Publikum, das er entführte auf eine Reise in die
Gedankenwelt der Namenlosen - auch eine Reise ins eigene Ich.
Wer ist eigentlich "Lucile"?
Die Empfängerin der Briefe der Romanheldin?
Eine Empfängerin ihrer Gedanken oder Empfindungen?
Existiert Sie überhaupt?
Auch das lässt er offen...
Nicht zuletzt war es dann der Pianist Udo Sonntag, der das Ganze musikalisch
mit seinen eigenen Kompositionen, (teils Uraufführungen) begleitete, und damit
die Stimmung des Romans so auf den Punkt brachte, als wären die Stücke eigens
dafür geschrieben.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Auftritt des Trios. Text: Michael Kempe
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