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++ Norbert Kostka - Den Raum wahrnehmen durch künstlerische Transformation ++

 

 
NORBERT KOSTKA widmet sich neben der Architektentätigkeit intensiv den künstlerische Aspekten des Schaffens.
Zu den Schwerpunkten seiner künstlerischen Arbeit gehören Transformationen von alten Industriegebäuden, Rauminstallationen und Kunst in öffentlichen Raum.


Norbert Kostka schafft Räume, indem er schon existierende ausräumt. In einer Zeit, in der die industrielle Produktion zunehmend in Billiglohnländer abwandert, entstehen Räume auch durch Stillegung. Ihrer Funktion enthoben, harren sie wacher Augen, die sie aus dem Dornröschenschlaf holen und ihnen einen neuen Sinn geben. Mit eben diesem Blick stöbert Norbert Kostka alte Wassertürme, Kalköfen und Kesselhäuser auf; architektonische Raritäten aller Art, die den schönen Landschaften, in denen sie zumeist stehen, als weithin sichtbare Markenzeichen dienen. Einst für industrielle Zwecke gebaut, sind sie im Laufe der Geschichte ungeplant zu Denkmälern geworden. Während wir inzwischen - nicht zuletzt dank Bernd und Hilla Becher - die Ästhetik ihrer Aussensicht zu schätzen gelernt haben, wissen wir so gut gut wie nichts von ihrer Innenräumen. Kein Wunder, wurden sie doch auch nicht dafür gebaut, um gesehen zu werden. Sehen konnten sie im Prinzip nur ihre Erbauer und ihre Betreiber, für Rest der Menschheit bleiben sie eine architektonische "black box". Existent und doch nicht da...
In den verlassen Gebäuden findet Norbert Kostka Raumformen von einer archetypischen Schönheit, die er als praktizierender Architekt selbst gern bauen würde...
Durch ganz sparsame und wohlgesetzte Eingriffe macht Norbert Kostka die oft außergewöhnlichen Raumqualitäten dieser unscheinbaren Bauformen sichtbar. Zuerst entkleidet er sie Stück für Stück von ihren zweckgebundenen technischen Einbauten bis nichts mehr übrig ist als die bloße Architektur: Wände, Böden und viel Luft zum Atmen. Eine Art Defunktionalisierung des Raumes, die ihn wieder frei für Neues macht.
In einem zweiten Schritt werden altersbedingte Bauschäden vorsichtig repariert und verblaßte Anstriche behutsam wieder aufgefrischt. Eine minimalistische Baukunst, die "mehr durch das Wegnehmen von Steinen als durch Aufeinandermauern entsteht". Damit realisiert Norbert Kostka auf konzeptioneller Ebene einen Leitgedanken der Architektur des 20. Jahrhunderts: Steigerung der räumlichen Wirkung durch Reduzierung der architektonischen Gestaltung. Die Spur dieses ästhetischen Prinzips zieht sich von Adolf Loos`- "Ornament und Verbrechen" , über Mies van der Rohes "Less is more" bis in die Gegenwart zu Rem Koolhaas "sich ein Gebäde vorzustellen, bei dem die wichtigsten Teile Abwesenheit von Gebautem sind"....
In einer Welt, die von Bevölkerungsexplosion getrieben, ihre noch unversiegelten Restflächen wie manisch zustellt, entdeckt Norbert Kostka die heilsame Wirkung des Ausräumens. Ganz unaufdringlich formuliert sich hier eine Ökologie des Bauens, in der die "Gewinnung von Räumen" zu einer neuen Form von Architektur wird.
Text von Andreas Ruby db 7/95

Im weiteren Schritt werden die Räume künstlerisch transformiert, durch Fotos, Film und Rauminstallationen wird die Wahrnehmung der Räume aufs neue definiert.

Ausgewählte Projekte im Kreis Heinsberg:
Umnutzung des Wasserturms in Wegberg/Uevekoven
Lichtinstallation "Licht statt Wasser" zwischen den Wassertürmen in Wegberg
Skulpturen im öffentlichen Raum - Kölner Strasse in Erkelenz
"Kunst statt Getreide" - Rauminstallationen in einem Getreidesilo
Im Wehrturm - Rauminstallation auf der Burg in Erkelenz

Text: Vom Künstler geliefert



Kontakt:

Norbert Kostka
Wasserturm Uevekoven Luehweg 21
41844 Wegberg
Tel.:  02434 - 992994
Email: info@kostka-norbert.de
Webseite: www.kostka-norbert.de

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