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Heinz Eßer wurde 1934 in Mönchengladbach-Rheydt geboren, studierte
Maschinenbau und lebt heute in Wegberg-Beeckerheide. Die Begeisterung für das
Fotografieren mündete bereits mit 15 Jahren in den Kauf einer selbst ersparten
6x9-Kamera. Schon früh bildete sich bei ihm eine starke Verbundenheit heraus mit
allem, was mit Heimat und Historie in Verbindung steht, was schnell zu
Veröffentlichungen in der lokalen Presse und zur Lieferung von Fotos für das
Stadtarchiv führte. Höhepunkt dieser Periode war 1964 die aus seiner
umfangreichen Fotosammlung entstandene Ausstellung in der Rheydter Stadthalle:
„Rheydter Hausinschriften aus fünf Jahrhunderten“, begleitet von einer
entsprechenden Dokumentation im Rheydter Jahrbuch Nr. 5 (eine Ergänzung zu dem
seit 1942 erscheinenden Werk über „Die deutschen Inschriften“). 1998 erschien
der Fotoband: „Alte Häuser und Gebäude in Odenkirchen“ mit 150 aktuellen
Farbaufnahmen von historischen Bürgerhäusern und liebenswürdigen Details -
wesentlich der Stilepoche des Historismus zugehörend – aus dem Bereich der
ehemaligen Stadt Odenkirchen.
Daneben entwickelte sich frühzeitig ein Faible für die Welt im Kleinen, für die
„Kunstwerke“ am Wegesrand aus der Werkstatt der Natur, der durch die
Digitalfotografie mit ihren Möglichkeiten (auch am PC) noch einmal einen
kräftigen Schub erhielt. In über 50 Jahren Fotopraxis schärfte sich auch der
Blick für Besonderheiten und Abnormitäten, für das Nicht-Alltägliche und für
Überraschungseffekte. Das Ergebnis war zwangsläufig eine Serie von Fotos, die
dem Thema des von Kunstlabor.de veranstalteten Fotowettbewerbs „EigenArt“
entsprachen: „Kunst, die sich sozusagen von selbst gebildet hat, von der Natur
hervorgebracht ohne das Zutun von Menschenhand – oder Werke, die ungewollt von
Menschenhand gemacht sind.“ (Die Teilnahme am Fotowettbewerb brachte den 8.
Platz mit dem Bild „Kreuzzeichen“.)
Verbunden damit entwickelte sich der Hang zu einer „alternativen“ Titelvergabe
mit oft hintergründigem Doppelsinn, wie er zum Beispiel als „Aussteiger“ bei der
fehlgebildeten Tomate zum Ausdruck kommt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit
bildet die Gestaltung mit Fotos, teilweise in Form von
Power-Point-Präsentationen mit der Symbiose von Fotografie und Gedicht, zum
Beispiel: „Die letzten Strahlen“ und „Oo’ere-Blekke“ und teilweise in Form einer
Website-Gestaltung (odenkirchen.de).
Text: Heinz Eßer
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