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++ Makros, Collagen und Composings - Heinz Eßer und Georg Kovac stellen in Wassenberg aus ++

Links Heinz Eßer, rechts Georg Kovac






 
Am 21.03.2010 fand die Eröffnung zur Ausstellung von Fotografien der beiden Kunstlabor.de-Teilnehmer Heinz Eßer und Georg Kovac im Restaurant des Johanniter Stift in Wassenberg statt.
Michael Kempe hielt die Eröffnungsrede mit folgenden Worten:

"Das Leben beginnt klein, nicht selten unbemerkt, vielfach liegt sein ganzes Dasein im
Verborgenen, das heißt, für das unbewaffnete menschliche Auge unsichtbar.
Gerade am heutigen Tag, es ist nämlich Frühlingsanfang ein guter Grund die Arbeiten unserer zwei Aussteller näher zu betrachten und sich somit einzulassen, auf die Welt im Kleinen.
Ob belebt, unbelebt, real, oder abstrakt, es ist ein Mikrokosmos voller Geheimnisse, den die beiden für uns aus ihrer Kleinheit geholt haben.
Die Fotokünstler Heinz Esser und Georg Kovac vereint vor allem die Liebe zur Fotografie seit ihrer Kindheit, einmal sind es Vierzig zum andern gar 60 Jahre technische Entwicklung, die sie verfolgt haben.
Dass beide jetzt digital fotografieren ist das Resultat davon.
Makros, Collagen und Composings ist der Titel der heute eröffneten Ausstellung, extreme Makroaufnahmen sind der Schwerpunkt Georg Kovacs Arbeiten, Collagen und Composings der Heinz Essers Bilder.
Die Makrofotografie ist für Georg Kovac eines der interessantesten Gebiete der Fotografie überhaupt.
Besonders reizvoll findet er Insekten, aber auch Blüten, die in ihrem Detailreichtum unzählige Motive ergeben, gibt er uns verstehen.
Dabei geht er nah ran, oft sind es nur Millimeter, die die Frontlinse des Objektives vom Motiv trennen, taucht ein in eine Welt, die den meisten von uns verborgen bleibt.
Auch für Heinz Esser entwickelte sich früh ein Failble für die Welt im Kleinen, für die ‚Kunstwerke’ am Wegesrand, wie er sie nennt, aus der Werkstatt der Natur, ein Faible, der durch die Digitalfotografie mit ihren Möglichkeiten noch einen kräftigen Schub erhielt.
Unterschätzen sollte man nicht den Aufwand, den beide dabei betreiben, es gehört schon eine Menge Fachwissen, Geduld und Beharrlichkeit dazu, mit scharfen und brillanten Bildern von seiner Reise in die Welt des Kleinen zurückzukehren, vielfach sind es Stunden der Vorbereitung bis der Bruchteil einer Zehntel-Sekunde entscheidet, ob das richtige Licht auf das Motiv fällt und das Gesehene zum Bild macht, das Fotografierte zum Gezeigten.
Dann sind es wieder Alltagsgegenstände, Fragmente aus unserer Umwelt, die aus dem Zusammenhang gerissen neue Assoziationen wecken und somit völlig ihren sozialen Sinn verlieren, der Faszination der extremen Vergrößerung und der daraus resultierenden Abstraktion, kann man sich bei beiden schwerlich entziehen.
Heinz Essers spiegelnden Keramik- und Glasoberflächen, zu Collagen vereint und mit neuem Sinn erfüllt, wären hier ein Beispiel.
Oder die Zinken einer Gabel, die Georg Kovac in Überlebendgröße, allein durch die Perspektive zweckentfremdet, somit Geheimnisse eher schafft als lüftet, und den Betrachter rätseln lässt.
Dokumentieren wollen beide nicht, eher erzählen, bringen sich selbst ein, betrachten das Sehen als schöpferischen Prozess und machen somit das Gesehene zum subjektiven Abbild, zum Kunst-Objekt.
Für Heinz Esser ist auch die Lyrik eine weitere Dimension seiner künstlerischen Ausdrucksform, so liegt es nahe, dass ein selbst verfasstes Gedicht manches seiner Bilder ziert.
Dass Georg Kovac seinen Arbeiten den einen oder anderen poetischen Titel verleiht, zeigt eine ähnliche Verknüpfung von Wort und Bild.

Ist das Bild gemacht, tritt der Betrachter an die Stelle des Fotografen, wird eingeladen näher hinzuschauen und sich einzulassen auf das Gesehene, um dann vielleicht ähnliches zu entdecken bei seinem Gang durch das tägliche Leben.
So ist es nicht verwunderlich, dass ich heute nicht über Blende und Belichtungszeit, über Brennweite und Empfindlichkeit geredet habe, eher über Poesie und Licht, dass die Bilder malt."


Die Ausstellung ist noch bis zum 11.07.2010 zu sehen.
Öffnungszeiten:
Montag - Donnerstag: 08:00 - 17:30 Uhr
Freitag: 08:00 - 17:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr
Sonntag: 11:00 - 17:00 Uhr
Johanniter-Stift Wassenberg
Johanniterweg 1, 41849 Wassenberg
Tel.: 02432 493-0, Fax: 02432 493-499


Text: Michael Kempe, Fotos: Silvia Kempe



Kontakt:

Heinz Eßer
Am Feldrain 5
41844 Wegberg
Tel.: 02434 / 99 27 33
Email: heinz.p.esser@arcor.de
Webseite: 

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